Du hast eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) oder interessierst Dich für das Thema glutenfreie Ernährung? Dann findest Du hier umfangreiche Informationen zur Zöliakie und glutenfreien Ernährung mit Haferprodukten.

Zöliakie-Betroffene können nur mit einer glutenfreien Ernährung beschwerdefrei leben. Gluten ist zum Beispiel in Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und Grünkern sowie in handelsüblichem Hafer enthalten. Diese Getreide sowie alle Lebensmittel, die hieraus hergestellt werden oder auch nur geringe Mengen dieser Getreide enthalten, sind nicht geeignet. Zudem sind die Lagerung sowie Vor- und Zubereitung der Speisen zu beachten, um Verunreinigungen mit Gluten zu vermeiden, insbesondere dann, wenn im gleichen Haushalt auch glutenhaltig gekocht und gebacken wird. Es gibt viele Lebensmittel sowie Rezeptideen, die bei Zöliakie und Glutenunverträglichkeit geeignet sind. Dazu gehören auch glutenfreie Haferflocken und glutenfreie Hafer-Müslis, bei denen die Vermischung mit glutenhaltigen Getreiden vermieden wird.

Gluten ist ein Eiweiß, das in heimischen Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Hafer und Gerste vorkommt. Dinkel, Emmer und Kamut als Urformen des Weizens und Grünkern (unreif geernteter und gedarrter Dinkel) enthalten ebenfalls Gluten. Im Volksmund wird Gluten auch als Klebereiweiß bezeichnet, dies stellt seine Bedeutung für die Backeigenschaften der jeweiligen Getreideart heraus.

Bei Zöliakie-Betroffenen führt der Verzehr glutenhaltiger Getreide zu einer Entzündung der Darmschleimhaut, wodurch die Aufnahme von Nährstoffen stark beeinträchtigt ist. So steht bei diagnostizierter Zöliakie die Einhaltung einer glutenfreien Ernährung im Mittelpunkt der Behandlung. Da die Unverträglichkeit gegen das Getreideeiweiß bislang nicht heilbar ist, ist diese Ernährungsweise konsequent und ein Leben lang einzuhalten.

Die Eiweißstrukturen im Hafer haben eine andere Zusammensetzung als die des Weizens. Hafer enthält das haferspezifische Eiweiß Avenin (avena, lat. = Hafer), das weniger – zöliakie-wirksames – Prolamin als das weizentypische Gluten enthält.

Bei Anbau, Ernte, Lagerung und Verarbeitung kann es zu einer geringfügigen Vermischung des Hafers mit glutenhaltigen Getreiden kommen. Deshalb darf herkömmlich produzierter Hafer nicht als „glutenfrei“ bezeichnet werden.

Weitere Informationen erhalten Sie auch in unseren Veröffentlichungen:

• Hafer: Wertgebendes Getreide in der glutenfreien Ernährung
• Hafer in der glutenfreien Ernährung

Ernährst Du Dich bewusst glutenfrei? Dann bieten Köllnflocken Glutenfrei zart und kernig sowie das zarte Hafermüsli Schoko viele Möglichkeiten, Deine Ernährung abwechslungsreicher zu gestalten. Als Vollkorn-Produkte bereichern sie die Ernährung, denn Hafer enthält:
•    pflanzliches Eiweiß
•    Ballaststoffe
•    Eisen
•    Magnesium
•    Vitamin B1

Außerdem runden sie viele Speisen mit ihrem nussähnlichen Geschmack ab.

Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft DZG empfiehlt Zöliakie-Betroffenen, glutenfreie Haferflocken langsam in die Ernährung einzubeziehen. Wichtig ist, dass die Betroffenen zu Beginn des Verzehrs glutenfreier Haferflocken weitgehend beschwerdefrei sind, denn dann können sie Veränderungen durch den Verzehr glutenfreien Hafers besser erkennen. So kann auch der hohe Ballaststoffgehalt des Vollkornprodukts vorübergehend zu Beschwerden, wie zum Beispiel Blähungen, führen. Dauern diese länger an, ist es wichtig, den behandelnden Arzt zu Rate zu ziehen.

Gluten befindet sich in allen Getreidearten außer in Mais, Reis und Hirse. Fakt ist: Auch Hafer enthält Gluten, dies jedoch in deutlich niedrigerer Konzentration sowie anderer Zusammensetzung als die klassischen Brotgetreide.

Gluten besteht vorwiegend aus den Bestandteilen Prolamin und Glutelin, wobei Zöliakiebetroffene auf das Prolamin reagieren. Dieses wird je nach Getreideart anders bezeichnet: bei Weizen als Gliadin, bei Hafer als Avenin. Hafer enthält 1,6 g Avenin pro 100 g, Weizen hingegen ca. 6 g Gliadin. Außerdem enthält das Gliadin des Weizens 5 der zöliakieauslösenden Eiweiß-Abschnitte, das Avenin des Hafers hingegen nur zwei. Hafer enthält also weniger und auch anders zusammengesetztes Prolamin, so dass reiner Hafer von den meisten Zöliakiebetroffenen vertragen wird. Angesichts dieser Erkenntnis ist Hafer, der frei von Einträgen der klassischen glutenhaltigen Getreide ist und maximal 20 mg Gluten pro kg enthält, vom Gesetzgeber als „glutenfrei“ definiert. Die Auslobung „Ohne Gluten“ wurde bewusst nicht gewählt, denn sie ist angesichts des vorhandenen Gehalts an Avenin nicht korrekt.

Wichtig:
Ein kleiner Prozentsatz an Zöliakiebetroffenen zeigt auch Unverträglichkeit auf das hafereigene Avenin und kann demzufolge keinen glutenfreien Hafer verzehren.